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Antiquitätenhändler Münster

Antike Barockkommode mit Patina

Süddeutschland
Nussbaum u.a.
Mitte 18. Jahrhundert


Maße: H x B x T: 87 x 123 x 69 cm

Beschreibung:
Auf Quetschfüßen stehende dreischübige Kommode mit geschwungen und geknickt ausgestalteter Möbelfront.

Die Schubladen sind zum Einen durch die Schweifung in je drei Bereiche gegliedert, zum Anderen auch durch die streng geometrischen Marketerien aus Pflaumenholz und Mooreiche, die je durch Ahornfäden eingefasst sind.
Flächengliederungen durch Einlegearbeiten finden wir auch auf den Seiten der Kommode, hier in einer schlichteren Ausarbeitung.
Interessant ist auch die Deckplatte mit ihren dominanten Faltsternen aus hell-dunkel kontrastierenden Hölzern. Die umliegenden Einlegearbeiten sind in ähnlicher Manier ausgeführt wie die der Möbelfront.

Die Beschläge entsprechen der Entstehungszeit des Möbels, sind aber später ergänzt worden. Original und absolut beeindruckend ist das große Kastenschloss in der mittleren Schublade, das nach oben und unten schließt und somit alle drei Schubladen verriegelt.

Ein ähnliches Möbelstück ist aus Schloss Seehof bei Bamberg bekannt.

Zustand:
Unter Patinaerhalt restauriertes Möbelstück. Das vorgefundene Erscheinungsbild wurde bewahrt und das Möbelstück ist gut vorbereitet für die kommenden Jahrzehnte.
Gelöste Furniere sind niedergeleimt und gefestigt. Die vorhandene Schellackpolitur wurde sanft gereinigt und aufgefrischt. Die Schubladen laufen sauber und flüssig, das Schloss funktioniert einwandfrei. Es gibt zahlreiche konservierte Alters-und Nutzspuren, schauen Sie sich hierzu bitte die Detailfotos an.

Persönliche Bemerkung:
Die Frage nach dem richtigen Grad der Restaurierung, nach dem Erhalt des Erhaltenswerten, nach dem Konservieren oder dem Beseitigen von Alters- und Nutzspuren spaltet die Antiquitätenbranche immer wieder aufs Neue.
Mögen die einen doch ihre fein restaurierten Möbelstücke, die 1A dastehen und perfekt funktionieren, so lieben die anderen den Charme des Benutzten und interpretieren Gebrauchsspuren als wichtiges Merkmal der Antiquität und als Zeichen für Alter und Echtheit.

Doch wer möchte sich anmaßen zu entscheiden, welcher Patinazustand genau der richtige ist? Muss das nicht jeder für sich selbst entscheiden, nach seinem eigenen und persönlichen Geschmack?
Für den Antiquitätenhandel gibt es keine allgemein verbindliche Definition zum Thema Patina und die Beurteilung, ob noch Patina oder schon Verfall vorliegt ist absolut subjektiv. Welcher Grad an Patina erhaltenswert ist, sollte derjenige entscheiden, der das Möbelstück besitzt, der mit dem Möbelstück lebt oder der, so wie ich es tue, mit alten Möbelstücken Handel treibt. Solang ein Möbelstück geliebt wird und solang mit ihm gelebt wird, so lang hat es auch seine Daseinsberechtigung. Ob nun mit Patina oder ohne.

Den wirklich originalen Zustand eines antiken Möbelstückes gab es nur zu dem Zeitpunkt als es vor 100, 200 oder noch mehr Jahren die Werkstatt seines Erbauers verlassen hat. Und zwar damals ganz sicher ohne Patina.
Ab dem Zeitpunkt begann die Patina zu wachsen. Das Möbel wurde benutzt, Schubladen wurden auf und zu gezogen, Türen wurden geknallt, Tischplatten wurden wieder und wieder abgewischt. Und das über Jahrzehnte. Über all die vielen Jahre wirkten nicht nur Zug-, Druck- und Reibungskräfte, es wirkten auch Temperaturschwankungen, Feuchtigkeitsänderungen und Sonneneinstrahlung. Lederflächen und Feuervergoldungen nutzten sich ab, Furniere lösten sich und jegliches Holz bewegte sich im Rhythmus der Jahreszeiten.

Meine persönliche Meinung ist, das jeder Kratzer, jede Verfärbung und jede Macke eine ganz eigene Geschichte erzählt und Zeuge ist von schönen und weniger schönen Jahrzehnten.
Alters- und Nutzspuren formen den Charakter eines Möbelstückes, verleihen ihm den gewissen Charme. Sie regen immer wieder dazu an sich klar vor Augen zu führen wie alt das Möbelstück ist und was es schon alles erlebt hat.

Den Zustand einer jahrzehntealten Patina gibt es nur einmal. Wenn die Patina erst einmal „wegrestauriert“ wurde, dann bleibt sie auch „wegrestauriert“.
Sie muss dann von Grund auf neu entstehen, denn eine echte Patina bekommt man mit keiner Beize dieser Welt hin – eine echte Patina braucht Zeit. Sie muss wachsen und gedeihen, über Jahrzehnte und Jahrhunderte.

Artikel gefunden unter: Kommoden

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