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feuervergoldete Bronze
Amor
Apollos Triumph

Char de l'Amour - Amor's Streitwagen

Frankreich
feuervergoldete Bronze
Empire um 1810


Maße: H x B x T: 47 x 48 x 15 cm

Beschreibung:
Auf rechteckigem Sockelkasten montierte Darstellung des geflügelten Amor, der triumphierend die zweispännige Biga lenkt.
Amor steht leichtfüßig auf einem Bein, in der einen Hand die Zügel, in der anderen die Peitsche. Der Streitwagen wird gezogen von zwei in dynamischer Bewegung dargestellten Pferden.

Das Rad der Kutsche, ausgearbeitet als halb-skelettiertes Zifferblatt, zeigt die Uhrzeit an.

Auf dem Sockelrelief sehen wir Apollo, der in seiner vierspännigen Kutsche durch den Himmel fährt. Zu seinem Gefolge gehört Merkur der Götterbote und eine schreibende Muse. Ebenfalls Teil des Triumphzuges sind zwei Putti, der eine einen Fruchtkorb-, der andere einen Lorbeerkranz tragend.

Acht-Tage-Werk mit Schlag zur halben und vollen Stunde.
Fadenaufhängung des Pendels.
Emaillierte Augen der Pferde.

Wissenswertes:
Zur Zeit des Empire (frühes 19. Jahrhundert) war es nicht möglich komplexe Bronzen in einem Stück zu gießen. Die Kunst bestand unter anderem also auch darin, die Einzelteile "unsichtbar" miteinander zu verbinden.
So besteht der Amor dieser Uhr beispielsweise aus insgesamt sechs einzeln gegossenen Teilen. Der Körper wurde in zwei separaten Hälften gegossen, die zwei Flügel auch jeweils einzeln. Das Brustband, die Toga, besteht ebenfalls aus zwei Einzelteilen.
Zusammen montiert verläuft der Stoß der beiden Körperhälften durch das Brustband verdeckt. Die Teile sind miteinander verschraubt, eine der Schrauben sehen Sie auf dem Foto, das die Schulter des Knaben zeigt.
Die Flügel sind mit dem Körper verlötet.

Ebenso verhält es sich bei den Pferden und dem Streitwagen.

Die plastischen Elemente wurden alle im Wachsausschmelzverfahren gegossen. Das heißt eine zuvor angefertigte Form wurde mit flüssiger Bronze gefüllt. Nach dem Aushärten wurde die Form zerschlagen; daher sprechen wir von der sogenannten "verlorenen Form".

Anders ist es bei dem Flachrelief des Sockels. Weniger komplizierte Formen, wie diese, konnten in mehrfach verwendbaren Negativformen gegossen werden.

Im Anschluss an den Guss wurden die Bronzen nachgearbeitet, ziselliert und anschließend feuervergoldet.

Mit dem Hintergrundwissen, wie Bronzen zur Zeit des Empire enstanden sind, betrachtet man die Schönheit dieser Objekte mit ganz anderen Augen.

Denjenigen, die sich für das Thema interessieren, empfehle ich das Buch Die französische Bronzeuhr von Elke Niehüser.

Zustand:
Restaurierter Zustand. Werk und Gehäuse komplett gereinigt. Die Uhr läuft einwandfrei zuverlässig.

Modelle dieser sehr berühmten Uhr sind abgebildet u.a:

Elke Niehüser - Die französische Bronzeuhr S. 103

Patrimonio Nacional Madrid - Catalogo de Relojes Abb. 123

Artikel gefunden unter: Uhren

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