Wien (?)
Vogelaugenahorn, Buche
zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Maße: H x B x T: 85 x 107 x 61 cm
Beschreibung:
In dunkel gebeiztem Vogelaugenahorn furniertes Möbelstück mit fünf Schubladen in drei Reihen. Die vier oberen Schübe haben fein gedrechselte Zuggriffe, die untere große Schublade, die sich auch über die Höhe des Sockels erstreckt, ist abschließbar und wird am Schlüssel aufgezogen.
Charakterprägend sind die hell abgesetzten Profilleisten, die, geschnitzt aus Buchenholz, wie Bambus erscheinen. Rein dekorativ sind sie auf den Fronten der Schubladen und den Konturen des Korpusses angebracht. Ausgearbeitet als regelrechte Stützpfeiler, haben sie auf den Lisenen den Anschein tatsächlich eine konstruktive Rolle zu spielen.
Auf der rechten Seite gibt es einen kleinen Tableau-Auszug.
Den oberen Abschluss bildet eine lose aufgelegte Platte aus Carrara Marmor.
Aufgrund der realistisch erscheinenden Bambusimitation ist dieser sehr selten vorkommende Möbelstil auch als "Faux Bamboo" bekannt geworden.
Er reiht sich ein in eine asiatisch geprägte Mode des Historismus, in der auch Chinoiserien, die im 18. Jahrhundert beliebt waren, neu aufgelegt wurden. Außerdem, nachdem das bis dahin für die westliche Welt kulturell recht reservierte Japan 1867 an der Weltausstellung in Paris teilnahm, nahm auch das Interesse an japanischen Lackarbeiten zu. Das Zentrum für Arbeiten dieser Art war Paris, wobei auch in Wien, Venedig und anderen europäischen Kulturmetropolen Chinoiserie- und Japonismus-Möbel entstehen.
Mehr über diesen interessanten Stil, der im deutschen Kunst- und Antiquitätenhandel doch recht wenig beachtet wird, erfahren Sie im Fachbuch: Rainer Haaff - Prachtvolle Stilmöbel ab S. 568. Dort finden Sie auch eine Abbildung eines stilistisch mit der hier angebotenen Kommode korrespondierenden Sekretäres.
Zustand: Absolut authentisch und unter Patinaerhalt restauriert.
Preis: 3000,- €
Artikel gefunden unter: Kommoden
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