Kleine Louis XV Kommode, sog. Commode Sauteuse

Maße: mit Marmorplatte H x B x T: 85 x 80 x 46 cm

Beschreibung:
Auf leicht ausgestellten Beinen stehendes zweischübiges Möbelstück. Durch die verhältnismäßig langen Beine und das Weglassen einer dritten Schublade wirkt das Möbelstück leicht und filigran.
Der Schwung der Vorderbeine setzt sich über die Lisenen bis nach oben fort. Die mit Rocaillen und C-Schwüngen verzierten Appliken unterstreichen und verstärken diesen Schwung.
Das diagonal verlegte Rosenholz steht in schönem Kontrast zum dunklen Palisanderholz. Die einzelnen Felder sind durch Fadeneinlagen aus Ahorn voneinander getrennt.
Die lose aufgelegte Platte aus grauem Marmor folgt der Form des Korpusses. Rückseitig auf der Marmorplatte befindet sich ein altes Versandetikett.

Rückwand und Oberseite des Korpusses sind in Rahmen- und Füllungsbauweise gefertigt.
Vorne links befinden sich die Schlagstempelsignatur LARDIN sowie JME.

Wissenswertes:
André Antoine LARDIN wurde im Jahre 1724 geboren und starb am 10. August 1790. Seinen Meistertitel trug er ab dem 1. Juli 1750.

Lardin war ein fleißiger und fähiger Handwerker. Nach seinem Tod fand man im Haus des Kunsttischlers einen großen Bestand an Möbeln. Die zahlreichen mit seinem Stempel geprägten Werke, die im Handel und bei öffentlichen Versteigerungen auftauchen, bestätigen die Fülle seiner Produktion.
Lardin arbeitete für verschiedene Möbelhändler und wahrscheinlich auch für einen privaten Kundenkreis. Seine Werkstatt betrieb er zunächst in der Rue de Charenton und ab 1770 in der Rue Saint-Nicolas. Seine beiden Söhne, André Antoine II und Louis François, arbeiteten einige Zeit mit ihm zusammen und der Zweitgenannte wurde sein Nachfolger in der Rue Saint-Nicolas.

Neben Möbeln wie Sekretären, Schreibtischen und kleinen Tischen stellte André Antoine Lardin eine beträchtliche Menge an Kommoden her: Kommoden mit geradem Korpus, die der Formensprache der Epoche Louis XIV entsprachen, Kommoden im Geschmack der Régencezeit, geschwungene Louis-XV-Kommoden, Transition-Kommoden und geradlinige Louis-XVI-Kommoden.
Alle diese Möbel sind klassisch in Form und Dekor. Sie sind gut verarbeitet und zumeist in Rosen- oder Veilchenholz furniert. Lardin arbeitete im Geschmack der Zeit mit geometrischen Mustern, Kartuschenfeldern und simulierten Kanneluren. Seltener tauchen Möbel mit aufwendigen Einlegearbeiten wie Blumen, Vögeln, Trophäen, Urnen oder sogar Landschaften auf.

Der Schlagstempel JME für steht für JURES MENUISIERS-EBENISTES und belegt die Zunftzugehörigkeit des Meisters.

Eine Kommode von LARDIN ist im Bestand des Museum Carnavalet in Paris.

Zustand: Restaurierter und alltagstauglicher Zustand. Es ist ein Schlüssel vorhanden, der in das untere Schloss passt.

Preis: Diese Kommode ist bereits verkauft. In Zustand und Alter vergleichbare Stücke kosten in etwa 4500,-€ bis 5500,-€.