Botan. Bezeichnung: Pinus sylvestris
Die Kiefer gehört, wie Fichte und Tanne, zu den in Europa am weitesten verbreiteten Nadelbäumen und zählt zu den Weichhölzern. Das Hauptverbreitungsgebiet ist Nordeuropa und Sibirien, aber auch in Südeuropa wächst die Kiefer.
Das Holz der Kiefer ist harzig und dunkler als Fichte oder Tanne. Splint und Kernholz unterscheiden sich farblich voneinander. Der Splint ist gelblich-weiß, der Kern fast rötlich-braun.
Kiefernholz finden wir bei antiken Möbeln aller Epochen. Es war immer recht günstig und auf einfachem Wege zu bekommen. Das weiche Holz war mit nahezu allen Werkzeugen gut zu bearbeiten. Für die Oberflächenversiegelung eines ungefassten Kiefernmöbels boten sich Wachse und Öle an.
Das Holz der Kiefer wurde bei ländlichen und einfachen Möbeln als Massivholz eingesetzt. Bei edelen furnierten Möbeln diente die Kiefer als Trägerholz für das aufgebrachte Furnier.
Auch als Grundholz bei gefassten Möbeln war die Kiefer gefragt. Gefasste Möbel wurden im Laufe ihres Lebens häufig, wenn dem Besitzer die Fassung nicht mehr gefiel, übergestrichen, abgebeizt oder abgeschliffen. Möbel mit Originalfassung sind selten und absolut erhaltenswert.
Eine Besonderheit bei den Kiefergewächsen ist die Zierbelkiefer. Die vielen eingewachsenen, kastanienbraunen Äste geben dem Holz eine interessante Struktur. Antike, ungefasste Möbelstücke aus Zierbelkiefer wurden vor allem im Alpenraum gefertigt.
Das in der Entstehungszeit unserer Antiquitäten verwendete Kiefernholz stammte aus der jeweiligen Entstehungsregion des Möbels.