Botan. Bezeichnung: Prunus avium; P. ceraus; P. nigricans; Cerasus avium; C. dulcis; C. nigra
Das Holz des Kirschbaumes zählt neben Nussbaumholz zu den wohl beliebtesten einheimischen Edelhölzern. Die Gründe hierfür sind einfach: Das Holz hat eine schöne, kräftige Farbe, eine sehr gute Verarbeitbarkeit und es wächst seit jeher in der Region. Es zählt zu den Harthölzern, ist aber nicht so schwer und auch nicht so grobporig wie z.B. Eichenholz. Die feinporige Oberfläche eignet sich gut für Schellackpolituren.
Besonders bei Antiquitäten aus der frühklassizistischen- und der Biedermeierepoche ist Kirschholz nicht wegzudenken. Sowohl als Massivholz, als auch zum Furnier geschnitten war die Kirsche absolut beliebt. Zur Zeit des Biedermeier wurden ganze Inneneinrichtungen aus Kirschbaum gefertigt.
Während in Deutschland und der Donaumonarchie Kirschbaum in erster Linie als Furnier verwendet wurde, entstanden in Frankreich, vor allem in der Provinz, Tische, Schränke und Kommoden aus massivem Kirschholz.
Die Textur des Kirschbaumes ist schlicht und gerade, eingewachsene Äste oder ungleichmäßig gewachsene Stämme beleben das Holz. Der rötlich-braune Farbton des Kirschbaumes dunkelt im Laufe der Jahre nach und entwickelt eine schöne Patina.
Kirschbaum ist bis heute ein beliebtes Holz nicht nur im Möbelbau, sondern generell im Kunsthandwerk. Außerdem wird es zur Fertigung von Musikinstrumenten eingesetzt.
Das in der Entstehungszeit unserer antiken Möbel verwendete Kirschholz stammte aus der jeweiligen Entstehungsregion des Möbels.