Botan. Bezeichnung: Quercus spp., Quercus alba
Eiche ist und war schon immer ein beliebtes Holz im Möbelbau. Nicht nur der Baum selbst gilt mit seinem teilweise 500 Jahre und älteren Leben als sehr robust, auch im verarbeiteten Zustand ist das Holz besonders langlebig.
Eiche spielt bei allen für den Antiquitätenhandel wichtigen Epochen eine besondere Rolle. Als Massivholz wurde es zu jeder Zeit eingesetzt, aber auch als Trägermaterial für aufgebrachte Furniere war Eiche gut geeignet, da es sich wenig verzieht und immer als Merkmal für gute Qualität galt. Als einheimisches Holz, dass in großen Mengen vorkam, war Eiche außerdem relativ günstig und auf einfachem Wege erhältlich.
Das Holz wächst geradlinig und zählt zu den grobporigen Hölzern. Charakteristisch sind die Markstrahlen, die im Holz quer zu den Jahresringen verlaufen und im verarbeiteten Zustand als sogenannte "Spiegel" sichtbar sind.
Um die Poren des Holzes vollständig zu schließen, kamen Wachse zum Einsatz. Für Schellackpolituren ist Eichenholz nicht geeignet.
Das Maserholz der Eiche war ebenfalls beliebt bei der Gestaltung von Möbelfronten. Kleine Astanlagen, die von unregelmäßig gewachsenen Jahresringen im Stamm umgeben sind erzeugen als dunkle Kerne die Zentren von kreis- und wellenartigen Strukturen im Holz.
Eichenholz eignet sich gut zum Schnitzen und so wurde es gerade im norddeutschen Raum auch für die Ausarbeitung von Skulpturen genutzt. Durch die gute Schnitzbarkeit erreichte das Eichenholz eine wahre Blüte zur Zeit des Rokoko, in der Schnitzereien sowohl figürlich als auch ornamental sehr beliebt waren. Vor allem die antiken Möbel aus Aachen und Lüttich sind absolut berühmt und jedem, der sich in der Kunst- und Antiquitätenbranche bewegt, ein Begriff.
Eichenholz hat im unbehandelten Zustand einen hellen Braunton. Licht und Luft lassen das Holz nachdunkeln, außerdem wurde und wird Eichenholz oft dunkel gebeizt.
Das in der Entstehungszeit unserer Antiquitäten verwendete Eichenholz stammte aus der jeweiligen Entstehungsregion des Möbels.