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Directoire und Consulat


Das Directoire (1795-1799) und das Consulat (1799-1804) sind die ersten Möbelstile, die sich nach der französischen Revolution ausbilden und eine Übergangsphase vom Louis-XVI zum Empire bilden.

Directoire (1795-1799)

Eigentlich wäre davon auszugehen, dass die Möbel ab 1789 nach und nach einfacher und weniger prunkvoll werden - hingehend zu einem bürgerlichen Stil - im Sinne der französischen Revolution eine Abkehr vom höfischen und teuren Möbel.
Anfangs ist das auch so: die Möbel des Directoire bestehen meist aus schlichten Massivhölzern wie Ulme, Nussbaum, Obsthölzer oder Buche. Die Ornamentik ist zurückhaltend, sie beherrscht das Möbel nicht, die klaren geometrischen Linien überwiegen und die geschwungenen Formen sind sanft. Die Konturen der Möbelstücke werden durch an den Ecken angebrachte Säulen und Karyatiden aufgelockert. Intarsien und Marketerien sind nicht mehr gefragt; was sich hält sind schlichte Fadeneinlagen in hellen Hölzern wie Ahorn oder Zitrone.

Consulat (1799-1804)

Die Ernennung Napoleons zum Konsul auf Lebenszeit bedeutet die Rückkehr zu Pomp und höfischem Leben, das an das Ancien Régime erinnert und den zukünftigen Prunk des Empire ankündigt.
Die Politik des Consulat brachten der bürgerlichen Gesellschaft eine Zeit der Ruhe und Sicherheit, dem Handwerk brachte sie neue Möglichkeiten der Kreativität, losgelöst von adligen Auftraggebern.

Für die Möbelkunst waren Directoire und Consulat also zwar kurze, aber doch wichtige Perioden. Die dekorativen Künste und besonders die Kunsttischlerei konnten sich wieder voll entfalten, und diejenigen Kunstschreiner, die bereits unter Louis-XVI in hohem Ansehen standen, wurden wieder mit Aufträgen bedacht. Es entwickelte sich ein Übergangsstil der auf der einen Seite noch die Tradition von Anmut und Grazie des 18. Jahrhunderts innehatte, sich auf der anderen Seite aber auch dem Neuen, dem Klassizismus öffnete.

[Quelle: Adriana Boidi Sassone - Möbel vom 18. Jhdt. bis Art Déco]

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