Frankreich
Bronze, Marmor
um 1830
Maße: H x B x T: 67 x 48 x 25 cm
Beschreibung:
Große und mit etwa 33 kg sehr schwere französische Bronzeuhr aus der Epoque Restauration um 1830.
Auf Löwentatzen stehende Bronzebasis mit darauf aufbauendem Sockel aus Siena-Marmor. Die oben genannten Maße von Breite und Tiefe sind unten an den Füßen gemessen.
Ebenfalls aus Siena-Marmor erhebt sich rechts eine Stele mit dem eingelassenen Uhrwerk. Obenauf liegt ein aus drei Büchern bestehender Stapel. Zwei der Bücher sind betitelt: ASTROTOM 1 und PHYSIOTOM 2.
Links daneben steht eine junge Frau auf dem Sockel. Mit ihrem linken Arm stützt sie sich auf dem Bücherstapel ab, in ihrer rechten Hand hält sie eine Papyrus Rolle. Ihr Haar ist hochgesteckt, ihre Gesichtszüge entsprechen dem Ideal der griechischen Antike. Bekleidet ist sie mit einer Tunika, die unterhalb der Brust gebunden ist und deren leichter Stoff die gekreuzten Beine greifbar macht.
Die Qualität der Bronzearbeit ist erstklassig. Die Proportionen sind perfekt getroffen, der Faltenwurf wirkt realistisch. Unbekleidete Details wie Füße und Hände sind hervorragend ausgearbeitet. Die dunkel patinierte Bronze steht in schönem Kontrast zum hellen Stein.
Durch das Abstützen auf den Bücherstapel neigt sich der Oberkörper in Richtung der Stele, sodass der Schwerpunkt weiter in die Mitte rückt. Die Gesamtkomposition der Uhr wirkt dadurch harmonisch und ausgeglichen.
Das Zifferblatt wird von einer verglasten Tür mit breiter Eichenlaub-Lünette geschützt. Die vergoldete Bronze ist fein guillochiert und hat zwei Signatur-Plaketten.
Unterhalb der XII sehen wir die Händler-Signatur Vautier Boul(evard) des Italiens No 11.
Der Boulevard des Italiens liegt im Herzen von Paris, im 2. und 9. Arrondissement. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Straßenname mehrmals geändert. Der bis heute gebliebenen Name Boulevard des Italiens wurde im Jahre 1828 beschlossen. Die Gegend rund um das 9. Arrondissement war und gilt bis heute als eine der Hochburgen für den Kunst- und Kunsthandwerkshandel. Seit 1852 ist hier auch das wohl bedeutendste Verkaufshaus des französischen Kunsthandels ansässig, das Hôtel Drouot.
Der Uhrmacher Lesieur H(orloger) à Paris hat oberhalb der VI signiert sowie auf der hinteren Platine des Uhrwerkes.
Bei dem Uhrwerk handelt es sich um ein französisches Pendulenwerk mit Fadenaufhängung des Pendels und Schlossscheiben-Schlagwerk mit halbstündlicher Schlagauslösung.
Die Uhrmacherfamilie Lesieur ist laut Tardy ab 1806 in Paris nachgewiesen. Zur Entstehungszeit dieser Uhr um 1830 befand sich die Werkstatt in der Rue de la Verrerie.
Beim Zerlegen und Reinigen des Werkes fiel eine Signatur mit Datierung -1825- auf den Federn auf (siehe Foto). Da die Federn sicher nicht vom Uhrmacher selbst hergestellt wurden, sondern auch damals schon zugekauft wurden, ist davon auszugehen, dass diese Signatur vom Federmacher stammt.
Der Entwurf der Bronze stammt laut Hans Ottomeyer und Peter Pröschel - Vergoldete Bronzen, München 1986 S.349 möglicherweise von Pierre-Victor Ledure, der 1813 die Uhr "das Studium darstellend" für das Schloss Würzburg anbot.
Ausführungen mit der gleichen Bronzedarstellung befinden sich heute u.a. im Besitz der Bayerischen Schlösserverwaltung in München, im Palais Viana in Madrid und im Rijksmuseum in Amsterdam.
Zustand:
Schöner Zustand mit leichten Alters- und Gebrauchspuren. Das Werk wurde zerlegt und revidiert. Es läuft absolut zuverlässig und ganggenau. Das Zifferblatt wurde gereinigt und die Beschriftung nachgezogen.
Preis: Diese Uhr ist bereits verkauft. Ähnliche Objekte liegen preislich in etwa bei 4500,-€ bis 5500,-€.
Vergleichen Sie hierzu bitte die folgende Literatur:
Ottomeyer und Pröschel - Vergoldete Bronzen S.349 Abb.5.6.8.
Der Uhrmacher ist in folgendem Verzeichnis aufgeführt:
Tardy - Dictionaire des Horlogers Francais S. 411
Artikel gefunden unter: Uhren
Schweiz
Messing vergoldet und lackiert
Baujahr 1980
England (London)
Eiche gefasst
Mitte 18. Jahrhundert
England
Mahagoni, Marmor u.a.
frühes 19. Jahrhundert