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Uhrwerk Pendule

Klassizistische Berliner Stutzuhr

Berlin 
Mahagoni u.a.
um 1820


Maße: H x B x T: 34 x 19 x 14 cm

Beschreibung:
Außergewöhnlich feine Stutzuhr in Stelenform aus dem Berliner Spätklassizismus des frühen 19. Jahrhunderts.

Typisch für Berliner Holzarbeiten jener Zeit ist der treppenartige Aufbau, hier mit einem hohen Sockel und einer darauf aufbauenden und den Maserverlauf fortführenden Stufe. Ebenso typisch ist die bogenförmig eingelassene Segmentierung darüber, hier mit Alabaster ausgelegt, den Hintergrund bildend für das exzellente Flachrelief aus feuervergoldeter Bronze.

Die figürliche Darstellung zeigt die Meeresnymphe Thetis, die Mutter des Achilles, auf einem von Hippokampen gezogenen Muschelwagen. Ihre Schönheit nur durch ein leichtes Tuch verhüllend, steht sie, umgeben von maritimen Fabelwesen, bei voller Fahrt durch die Fluten auf ihrem schwimmenden Gefährt.
Als Vorlage dieser Arbeit dürfte ein Holzschnitt aus der Serie der sieben Götterdarstellungen des deutsch-niederländischen Künstlers Hendrick Goltzius (1558-1617) aus dem späten 16. Jahrhundert gedient haben, der Thetis in einem von Meeresfabelwesen gezogenen Muschelwagen zeigt und der heute unter der Objekt Nummer RP-P-OB-10.477 Teil der Sammlung des Rijksmuseums in Amsterdam ist.

Im oberen Teil der Stele befinden sich feine auf Gehrung verlegte Filetbänder, die eine Art Rahmen für das weiß emaillierte Zifferblatt bilden. Hinter gewölbtem Glas geschützt sehen wir sauber gesägte Messingzeiger, schwarze arabische Ziffern und die Signatur des Uhrmachers: A. Jungnick a Berlin.

Die frankophile Art der Signatur zeigt einmal mehr den großen Einfluss des französischen Handwerks, im Speziellen der Uhrmacherei, auch auf Arbeiten deutschen oder preußischen Ursprungs. Kannte man doch in ganz Europa die berühmten Uhrwerke à Paris, so zielte man mit der Anpassung dieser Schreibweise möglicherweise auch auf einen internationalen Verkauf.
Die Werkstatt Jungnicks ist laut Gerhard König - Uhren und Uhrmacherei in Berlin 1450-1900 S. 71 um 1836 am Spittelmarkt in Berlin nachgewiesen. Auch das Allgemeine Adreßbuch für Berlin aus dem Jahr 1820 von J. W. Boicke S.199 belegt A. Jungnick, von Beruf Uhrmacher, mit der Adresse Spittelmarkt 1 in Berlin. Technisch und stilistisch ist die Uhr in die frühere Namenserwähnung zu datieren.

Bei dem Uhrwerk handelt es sich um ein Pendelwerk französischer Art mit 8-Tagen Gangdauer und Schlag auf eine Glocke zur halben und vollen Stunde. Auf der rechten Seite befindet sich eine Schlagwerksrepetition mit einer an einem Faden befindlichen Kugel. Zur besseren Klangabgabe ist die Rückseite der Uhr nur mit einem dünnen Tuch verschlossen.

Zustand:
Das Uhrwerk wurde von Grund auf gereinigt und revidiert. Es funktioniert einwandfrei. Das Gehäuse wurde sanft gereinigt und mit all seiner Patina und dem natürlich nachgehellten Farbton des Mahagoniholzes erhalten. Die Glasscheibe hat mittig leichte Kratzspuren, die die Ablesbarkeit nicht beeinträchtigen.

Bitte vergleichen Sie die folgenden Uhrmacher- und Namensverzeichnisse:

Gerhard König - Uhren und Uhrmacherei in Berlin 1450-1900 S. 71

J. W. Boicke - Allgemeines Adreßbuch für Berlin aus dem Jahr 1820 S.199

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