Video Chinoiserie Standuhr

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Standuhr mit chinoiserie Lacktechnik
James Scholefield London
Chinoiserie Standuhr
Chinoiserie Standuhr
Chinoiserie Standuhr
Antike Standuhr
Standuhr England 1750
Scholefield Uhrmacher London
Uhrwerk antik
Uhrwerk Antike Standuhr
Uhrwerk restauriert

Antike Chinoiserie Standuhr

England (London)
Eiche gefasst
Mitte 18. Jahrhundert


Maße: H x B x T: 236 x 48 x 24 cm

Beschreibung:
Antike englische Standuhr mit feiner Lackmalerei.
Auf einem Fond aus dunklem Grün sehen wir in sattem Gold exotisch anmutende Darstellungen im chinesisch-japanischen Stil: Prächtige Tempelanlagen, Figuren, exotische Vögel, Blumen und Bäume.
Das Hauptaugenmerk gilt der Frontansicht des Gehäuses mit der bogenförmigen Tür, der gestuften Sockelpartie und dem Kopf, der mit seinem von vier Säulen gestützten Rundbogen und dem pagodenartigen Abschluss mit Kugelbekrönung der typischen Gestaltung Londoner Uhren aus der Mitte des 18. Jahrhunderts entspricht. Die Seiten sind mit dezenten, floralen Malereien eher schlicht gestaltet.

Zeit- und regionstypisch ist auch die Gestaltung des Zifferblattes mit dem Rundbogen, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts die bis dahin übliche quadratische Zifferblattform ablöste. In diesem Falle dient der Bogen zur Aufnahme der Schlagwerkabstellung, die von feuervergoldeten Applikationen mit C-Schwüngen und Muschelmotiven umgeben ist. Ähnliche Appliken finden sich auch in den Ecken des versilberten Zifferringes.
Geschwärzte Uhrzeiger sowie die schwarz ausgelegten römischen Stunden und arabischen Minuten auf silbernem Grund sorgen für eine gute Ablesbarkeit der Zeit.
Innerhalb des Zifferringes, auf aufgerauhtem und vergoldetem Grund sehen wir die dezentrale Sekunde, das Datumsfenster und die Signatur des Uhrmachers: James Scholefield - London.

Die Uhrmacherfamilie Scholefield ist in mehreren Generationen und in verschiedenen Uhrmacherverzeichnissen nachgewiesen. James Scholefield betrieb seine Werkstatt von 1747-1760 in London.
Die hier angebotene Standuhr stattete er mit einem gewichtsbetriebenen Uhrwerk aus, das stündlich auf eine Glocke schlägt und das bei vollem Aufzug eine Gangdauer von einer Woche hat.

Wissenswertes:
Im 17. Jahrhundert kamen in England schwarze Lackarbeiten mit vergoldeten Verzierungen in Mode, die sich auch auf Uhrengehäusen großer Beliebtheit erfreuten. Ursprünglich handelte es sich dabei um echte asiatische Lackarbeiten, doch da das in China und Japan verwendete Harz in Europa nicht verfügbar war und der Import originaler Lackarbeiten aus Asien aufwendig, riskant und teuer war, entwickelten europäische Handwerker schon bald eigene Verfahren. Und so erschien im Jahre 1688 John Stalkers und George Parkers Werk A Treatise in Japanning and Varnishing, das detaillierte Anleitungen für europäische Lacktechniken bot. Zahlreiche weitere Handbücher gaben Rezepte für Lacke, Methoden des Vergoldens und Polierens.
Beim Japanning trug man mehrere Schichten aus Lack oder Ölfarbe auf, ließ sie trocknen, schliff sie fein und modellierte erhabene Szenerien aus Gips, die mit weiteren Lackschichten sowie mit Gold oder Messingpulver dekoriert wurden. Ab den 1730er Jahren verschwanden die Reliefe und es wurden mit dunklen Ölfarben glatte Oberflächen geschaffen, die anschließend mit Goldfarbe oder Blattgold verziert und überlackiert wurden.

Die auf diese Weise lackierten Uhrengehäuse entsprachen der damaligen Mode des Exotismus und verbanden die europäische Uhrmacherkunst mit der fernöstlich inspirierten Oberflächenästhetik.

Zustand:
Aufgearbeiteter, voll funktionstüchtiger und authentischer Zustand. Das Werk wurde zerlegt, von Grund auf gereinigt und revidiert. Das Gehäuse wurde gereinigt, die Lacke wurden gefestigt und retuschiert.

Preis: 3700,-€

Der Uhrmacher James Scholefield ist in folgendem Verzeichnis nachgewiesen:

Brian Loomes - Watchmakers and Clockmakers of the World - Complete 21st Century Edition S. 692

Eine in Dekor und Gehäuseform ganz ähnliche Standuhr ist in folgendem Fachbuch abgebildet: 

Derek Roberts - Die englische Standuhr Abb. 237

Mehr zum Thema Lackverzierungen oder Chinoiserien erfahren Sie in folgender Fachliteratur:

John Robey - The Longcase Clock Reference Book. Volume 2 ab S. 732

Heuer / Maurice - Europäische Pendeluhren - Dekorative Instrumente der Zeitmessung ab S. 197

Derek Roberts - Die englische Standuhr ab S. 111

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