Belgien
Eiche
1930er Jahre
Maße: H x B x L: 80 x 104 x 155 cm, ausziehbar auf 205 - 255 - 305 cm
Beschreibung:
Längenverstellbarer Esstisch von Jozef de Coene, entstanden im belgischen Art Deco der 1930er Jahre.
Eine mit Messingblech in Hammerschlagdesign bezogene Sockelplatte trägt die sechssäulige Tischkonstruktion mit zentraler Blendplatte.
Die ovale Tischplatte ist mit einer schachbrettartigen Parkettierung belegt, die sich durch feine, rötlich gefärbte Fadenintarsien vom Plattenrand aus massiver Eiche absetzt. Die Platte ist mittig geteilt, ausziehbar und mit drei Einlegeplatten in 50 cm Schritten verlängerbar. Gestützt wird der ausgezogene Tisch von zwei weiteren, ausklappbaren Beinpaaren.
Wissenswertes:
Gefertigt wurde der Tisch wohl in der Werkstatt von Jozef de Coene in Kortrijk/Belgien.
Die Kunstwerkstatt De Coene wurde 1905 von Jozef de Coene als Nachfolgegeschäft des seit 1887 von seinem Vater Adolphe betriebenen Tapezier- und Polstergeschäfts gegründet. De Coene, der selbst Maler war und sich sehr für die Kunst engagierte, strebte mit der neu gegründeten Kunstwerkstatt eine Verschmelzung von Kunst, Handwerk und Industrie an. Dank seines innovativen Ansatzes arbeitete er mit den großen Designern jener Zeit wie Henry van de Velde, Jean-Baptiste Dewin, Jan-Albert De Bondt, Marcel Breuer, Charlotte Perriand und vielen anderen zusammen.
Durch die Spezialisierung auf Kompletteinrichtungen nach eigenen Entwürfen verzeichnete das Unternehmen bereits in den 1900er- und 1910er-Jahren ein rasantes Wachstum und stellte schon bald Möbel in Serienproduktion und im großen Stil her.
Trotz oder gerade wegen des großen Erfolgs reichten Jozef de Coenes Ambitionen noch weiter. 1921 unternahm er eine Studienreise in die USA. Nach seiner Rückkehr begann er mit der Serienproduktion von Möbeln aus Schichtholz und nahm an internationalen Ausstellungen in Mailand, Paris, Roubaix und Brüssel teil. Die innovativen Möbel aus seinen Werkstätten wurden mit renommierten Preisen und Medaillen ausgezeichnet. In der Mitte der 1930er Jahre nahm die Kunstwerkstätte mit fast 3000 Beschäftigten eine Spitzenposition in der europäischen Holzindustrie ein.
Im Krieg wurde die Firma zweimal ausgebombt und in den 1950er Jahren neu aufgebaut – erfolgreicher denn je. So kümmerte sich De Coene neben seiner groß angelegten Produktion von Schichtholzmöbeln auch um die Herstellung und den Vertrieb der international bekannten Knoll-Möbel von Designern wie Eero Saarinen und Harry Bertoia.
Für die Weltausstellung 1958 in Brüssel wurde das Unternehmen mit der Planung und dem Bau zahlreicher Pavillons beauftragt und war auch mit eigenen Möbelentwürfen vertreten.
In den frühen 1970er Jahren verfügte De Coene neben dem Stammhaus in Kortrijk über weitere Niederlassungen in Belgien und Frankreich sowie über Verkaufsbüros in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, in denen insgesamt rund 1.750 Mitarbeiter beschäftigt waren.
Im Jahr 1977 wurde der De Coene Konzern dann liquidiert. Dies führte zur Gründung mehrerer neuer Unternehmen, von denen einige noch heute aktiv sind.
[vgl. Wikipedia]
Zustand:
Aufgearbeiteter Zustand, Oberfläche geölt. Die drei Einlegeplatten waren bei Erwerb nicht vorhanden und wurden im Zuge der Restaurierung nachgefertigt.
Preis: 4300,- €
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Süddeutschland
Kirsche
frühes 19. Jahrhundert

England
Mahagoni u.a.
frühes 19. Jahrhundert

Paris
Mahagoni
um 1800