Video Kommode Johann Adam Sauer

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Kommode Johann Adam Sauer
Marketerie Blumen
Marketerie
Kommode Fulda
ebonisiert
Kommode
Marketerie Ahorn
Beschlag
Johann Adam Sauer
Marketerie Sauer Fulda
Stefan Semler Fulda

Kommode aus der Werkstatt des Johann Adam Sauer

Fulda
Nussbaum, Ahorn u.a.
um 1785


Maße: H x B x T: 85 x 120 x 57 cm

Beschreibung:
Antike Kommode in typischer Weise des Johann Adam Sauer mit noch barocker Form aber schon klassizistischer Flächengestaltung.

Auf profilierten Kugelfüßen steht der ebonisierte und mit dem Deckplattenrand korrespondierende Sockel.
Die Front des Möbels ist mehrfach geknickt und geschwungen, Sockel und Platte folgen dieser Form. Die drei Schubladen sind in je drei Felder gegliedert, die von diagonal furniertem Nussbaum umgeben sind. Gerahmt von hell-dunkel kontrastierenden Einlagen aus Palisander und Ahorn sehen wir in den äußeren Feldern eine Flächenfurnierung aus Birkemaser und die darauf montierten vergoldeten Messingbeschläge. Die mittleren Felder sind in gleicher Weise gerahmt und mit floralen Bildern in Ahorn marketiert. Die vier dominanten Vertikalgliederungen der Möbelfront zeigen helles Blattwerk auf dunklem Grund, ein für die Sauer-Werkstatt typisches Gestaltungselement.
Beeindruckend ist das große, originale, in der mittleren Schublade montierte Eisenschloss, das nach oben und unten riegelt und so alle drei Schubladen verschließt. In den zwei anderen Schüben ist somit kein Schloss notwendig, dennoch gibt es auch in der oberen Schublade ein Kastenschloss, das vermutlich in einer älteren Restaurierung ergänzt wurde.

Die Seiten der Kommode entsprechen der Gestaltung der Front, sie sind ähnlich gegliedert und unter Verwendung der gleichen Holzarten eingelegt. Der einziehende Klassizismus wird hier mit der geometrischen Gliederung auf gerader Fläche noch deutlicher sichtbar als auf der Möbelfront.

Spektakulär ist die Deckplatte, an deren vorderer Kante sich der mehrfach geknickte Schwung der Möbelfront bewundern lässt.
Die Marketerie zeigt einen gut gefüllten Blumenkorb mit Gartengerät, kartuschenartig eingefasst mit den schon von der Front bekannten Blattfriesen. Blüten und Stengel lassen hier die alte Farbigkeit erahnen. Nicht nur diese Einlegearbeiten, sondern auch die auf der Front und den Seiten waren ursprünglich sicher deutlich farbenfroher als wir es heute sehen. Blau-, Rot- und Violetttöne sind im Laufe der Jahrhunderte komplett verblichen, einzig die zarte Farbigkeit der Grüntöne hat sich an dieser Stelle noch partiell erhalten.

Wissenswertes:
Johann Adam Sauer wurde am 14. August 1745 in Fulda geboren und starb am 30. Januar 1822 ebenda.
Geprägt von der seit Generationen im Schreinerhandwerk verwurzelten Familie, legte er mit etwa Mitte 20 seine Meisterprüfung ab. Unter der Regentschaft des Fürstbischofs Heinrich von Bibra (1759-1788) blühte die wirtschaftliche Lage Fuldas auf und so war ein neuer Bedarf an Luxusmöbeln da. Johann Adam Sauer setzte sich mit seinen innovativen Möbelentwürfen und mit seiner außergewöhnlichen Marketerie von seinen Zeitgenossen ab und gilt heute gemeinsam mit dem Hofschreiner Carl Philipp Arndt als einer der wenigen Schreiner der Region, die im damaligen Wettbewerb mit der Möbelmanufaktur Roentgen in Neuwied bestehen konnten.

Möbel von Johann Adam Sauer sind im Besitz des Vonderau-Museum in Fulda und des Bayerischen Nationalmuseums in München.

Der Forschungsarbeit von Stefan Semler ist es zu verdanken, dass es heute wieder gute Informationen zum Leben und Schaffen Johann Adam Sauers gibt. 1995 organisierte Semler zum 250. Geburtstag Sauers eine Ausstellung in Fulda, eine zu diesem Anlass verfassten Begleitlektüre liegt der hier angebotenen Kommode bei.

Zustand:
Aufgearbeiteter und alltagstauglicher Zustand mit einer Schellack Handpolitur.

Preis: 11500,-€

Vergleichen Sie bitte die folgende Literatur:

Wolfgang L. Eller - Möbel des Klassizismus Louis XVI und Empire S.45 und S.118

Stefan Semler - Johann Adam Sauer - Schreinermeister und Ebenist in Fulda

Artikel gefunden unter: Kommoden

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