Video Berliner Sekretär mit Figuren

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Berliner Biedermeier sekretär
Schreibschrank berlin
Karl Friedrich Schinkel
Filetband Maserholz
Schlange Bronze
Mauerwerkmarketerie
Figuren Holz geschnitzt
geschnitzte vergoldete Figur
Schublade Geheimfach
versteckte Schublade
Geheimfach Biedermeier Sekretär
Galerie Balbach Antiquitäten Münster Greven
Schwalbenschwanz Zinkung
Originale Möbelbeschläge Biedermeier
Originaler alter Schlüssel
Kontergewicht Schreibklappe

Antiker Berliner Biedermeier Sekretär in Mahagoni

Berlin
Mahagoni u.a.
um 1825


Maße: H x B x T: 169 x 101 x 53 cm

Beschreibung:
Im geschlossenen Zustand zeigt sich das Möbel als klassisch gegliederter und gut proportionierter Schreibschrank. Auf einer ausgeschnittenen Sockelzarge aufbauend finden sich drei breite Schubladen unten, darüber die Schreibklappe, eine weitere Schublade unter dem Schinkeldach sowie ein Kopfschub ganz oben.
Das sauber gespiegelte Mahagoni-Furnier besteht aus nur zwei breiten Blättern, die in perfekter Symmetrie von der Sockelzone bis zum Kopfschub durchlaufen – ein beeindruckendes Beispiel für die furniertechnische Perfektion der Berliner Werkstätten jener Zeit.
Auf der vertikalen Mittelachse akzentuieren geprägte Messing-Schlüsselschilder auf weißem Grund die Möbelfront. Als Handhaben der oberen Schublade dienen die für Berlin typischen Löwenkopfringe.

Öffnen wir die mit Kontergewichten gegen unbeabsichtigtes Herunterfallen gesicherte Schreibklappe, so offenbart sich ein spektakulär gestaltetes Innenleben.
Der architektonisch gegliederte Aufbau besteht aus drei treppenartigen Schubladen unten, deren Fronten in einer dezenten Mauerwerkmarketerie gestaltet sind. Die beiden äußeren Schubladen tragen als Handhaben die charakteristischen Berliner Schlangenbeschläge.
Darüber folgen zwei offene Fächer mit je einer darunterliegenden Schublade sowie eine zentrale Tür, die von zwei geschnitzten und vergoldeten Figuren flankiert wird. Hinter der Tür befinden sich zwei weitere kleine Schubladen sowie ein gut verborgenes Geheimfach.
Auch die Figuren lassen sich als Schubladen herausziehen und ermöglichen so den Zugriff auf vier weitere, darüber und darunter befindliche Schublädchen.
Ein von Zahnfries umgebener Schinkelgiebel bildet den oberen Abschluss des Eingerichtes.
Die Schreibfläche sowie die Fronten der kleinen Schubladen sind mit farblich kontrastierenden und durch feine Filetbänder voneinander abgegrenzten Hölzer belegt.

Wissenswertes:
Die Verwendung von Maserholz im Schreibfach ist eine direkte Folge des Einfuhrstopps für tropische Hölzer in der Zeit der napoleonischen Kriege. Zwischen etwa 1806 und 1815, als Mahagoni kaum noch verfügbar war, wurden in ganz Preußen Möbelstücke vollständig mit heimischen Maserhölzern furniert.
Nach dem Ende der Handelsblockaden und der Wiederaufnahme des Tropenholz-Imports erlangte das Mahagoniholz eine neue Blütezeit. Zugleich etablierte sich die Praxis, Maserhölzer nicht mehr flächendeckend, sondern gezielt als farblich lebendige Kontrastflächen im Innenleben hochwertiger Schreibmöbel zu verwenden.
Der hier gezeigte Sekretär ist ein eindrucksvolles Beispiel für diese Entwicklung: Außen in edelstem Mahagoni gehalten, entfaltet sich im Inneren ein nuancenreicher Dekor aus einheimischen Maserhölzern.

Auch die Verwendung preisgünstigerer Ersatzmaterialien für feuervergoldete Bronzen war im Berlin der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet.
Möbelfüße und Beschläge aus grün patiniertem Eisen sowie figurale Applikationen aus sogenannter Goldbronze – einer vergoldeten Masse aus feinen Holz- und Tonspänen – traten vielfach an die Stelle der aufwendig hergestellten Bronzen.
Die an diesem Möbelstück verbauten, aus Holz geschnitzten und anschließend vergoldeten Figuren sind in der mir bekannten Fachliteratur bislang nicht dokumentiert. Eine originale Zugehörigkeit lässt sich daher nicht mit letzter Sicherheit bestätigen.

Zustand:
Restaurierter Zustand mit einer Schellack Handpolitur.

Preis: 9800,-€

Wenn Sie sich tiefergehend mit dem Thema beschäftigen möchten, empfehle ich Ihnen die folgende Fachliteratur:

Achim Stiegel - Berliner Möbelkunst vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts

Artikel gefunden unter: Sekretäre

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