Norditalien
Nussbaum u.a
um 1840
Maße: H x B x T: 154 x 98 x 49 cm
Beschreibung:
Super seltener und fantastisch erhaltener antiker Sekretär mit eingebautem Tresor.
Auf mehrfach profilierten Rundfüßen stehendes Möbelstück in typischer Gestaltungsweise der späten Biedermeierzeit oder der "Epoque Charles X".
Wir sehen sauber durchlaufende und spiegelbildlich verlegte Nussbaum Maserungsverläufe, die durch die matte Schellackpolitur eine unglaubliche "Tiefe" entfalten.
Die Front gliedert sich in zwei echte- und eine Scheinschublade unten, der darüber befindlichen Schreibklappe und einem gewölbten Kopfschub unterhalb der lose aufgelegten Deckplatte aus weißem Carrara-Marmor.
Öffnen wir die zwei unteren Schübe, so fallen schon hier die für ein Schreibmöbel dieser Art außergewöhnlich hochwertigen Schlösser mit je zwei Riegeln und aufwendig gestaltetem Schlüssel auf. Ziehen wir die obere der beiden Schübe voll hinaus, dann sehen wir den im Korpus befindlichen Zwischenboden, den sogenannten Staubboden - auch dies ein Detail, das nur bei wenigen Sekretären jener Zeit vorzufinden ist. Die Eckverbindungen der Schubkästen sind sauber gezinkt, die Böden der Schubkästen sind zweigeteilt mit einem mittig verlaufenden Querriegel - auch diese Verarbeitung wird höchsten qualitativen Ansprüchen gerecht.
Die mit drei Riegeln verschlossene Schreibplatte lässt sich nach vorn herunterklappen und ist innen mit Stoff bezogen.
Das Innenleben präsentiert sich mit einem großen Rolleauverschluss, drei Schubladen und 12 offenen Brieffächern. Die Rollade wird nach oben geschoben und gibt so den Blick frei auf einen soliden Eisentresor, gefertigt von Mossone Gio Bat. Fab. in Andorno / Provinz Di Biella mit der Seriennummer N.525.
Seitlich des gerahmten Maskarons befinden sich zwei Blenden, von denen die linke mittels eines geheimen Auslösers geöffnet werden kann und zwei aufwendig gestaltete Schlüssellöcher freigibt. Die zwei Schlüssel, einer davon mit kleeblattförmigem Schaft, sind unglaublich passgenau gearbeitet. Dieses Detail sehen Sie am besten in dem beigefügten Video.
Im Inneren des Tresores gibt es neben dem großen offenen Fach noch verschiedene Schublädchen und Türchen sowie eine Klappe nach unten, unter der sich ein breiter Stauraum verbirgt, der den Hohlraum hinterhalb der Schubladenblende im unteren Korpusbereich ausfüllt.
Selbstverständlich ist der Tresor allseitig aus genieteten Eisenplatten hergestellt. In der Rückwand befindet sich ein kleines Loch um den Sekretär aus dem Inneren des Tresores an der Hauswand festschrauben zu können.
Auch an der oberhalb des Schreibteils befindlichen Schublade lässt sich noch ein schönes Qualitätsmerkmal erkennen. Schauen Sie sich dazu bitte das Foto an, das die vordere Eckverbindung zeigt. Eine so schön über den Radius geführte Schwalbenschwanz Zinkung zeugt nicht nur vom höchsten handwerklichen Anspruch des ausführenden Meisters, sondern auch von seiner enormen Liebe zum Detail.
Wissenswertes:
Auch im nördlichen Teil Italiens, im Einfluss der Länder des Alpenraums, wurden Möbel in einer Formensprache gebaut, die wir in Deutschland "Biedermeier" und in Frankreich "Charles X" nennen. Diese Tatsache lässt sich dadurch erklären, dass der nordöstliche Teil Italiens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter starkem österreichischen Einfluss stand und der nordwestliche Teil als Region Sardinien-Piemont unter französischem.
Zustand:
Sehr gut erhaltener, wünschenswerter und absolut authentischer Zustand. Restauriert und mit Schellack handpoliert. Alle Schlösser und Mechaniken funktionieren einwandfrei.
Preis: Dieser Sekretär ist bereits verkauft. Schreiben Sir mir gern, wenn Sie ein Möbelstück mit ähnlicher Funktion zu verkaufen haben.
Artikel gefunden unter: Sekretäre
Süd-West-Deutschland
Kirsche
Biedermeier um 1830
Schleswig-Holstein
Mahagoni u.a.
Biedermeier um 1815
Frankreich
feuervergoldete Bronze
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