Ein grundlegendes Standardwerk zur niederländischen Standuhr, das systematisch nach Städten und Regionen geordnet die Entwicklung, Produktion und Typenvielfalt dieser Uhrenform in den Niederlanden behandelt. In dreizehn Kapiteln werden über 250 Jahre Uhrmacherkunst vom späten 17. bis ins 20. Jahrhundert dargestellt. Der Schwerpunkt liegt auf Uhren des 18. Jahrhunderts - auf Gehäuseformen, Zifferblättern und der geografischen Verbreitung, ergänzt durch Kapitel zu astronomischen Anzeigen und importierten Werken.
In der ausführlichen Einleitung wird zunächst der Begriff der „staande klok“ definiert als ein Uhrwerk mit Gewichtsaufzug in einem freistehenden Gehäuse, dessen Pendel bis nahe zum Boden reicht. Der Verfasser betont die Problematik nationaler Zuschreibungen: Viele der in den Niederlanden gefertigten Standuhren beruhen auf englischen Vorbildern oder beinhalten importierte Werke und Komponenten, insbesondere aus Colchester und London. Daraus ergibt sich ein dichtes Netz wechselseitiger Handels- und Produktionsbeziehungen zwischen England und den Niederlanden, das über Zifferblätter, Werke, Zeigerformen und Gravurzeichen nachgewiesen werden kann.
Besonders wird hervorgehoben, dass die Herstellung einer Standuhr meist arbeitsteilig erfolgte: Uhrmacher, Gehäusebauer, Graveure und Händler arbeiteten in enger Kooperation, wobei Importteile und lokale Fertigung oft verschmolzen.
Jan Zeeman - De Nederlandse Staande Klok
Van Gorcum & Comp. B.V., Assen 1977
ISBN 90-232-1419-6


