Lagerquist - Rokokomöbler - Signerade av ebenister och schatullmakare i Stockholm


Lagerquist, Marshall: Rokokomöbler. Signerade av ebenister och schatullmakare i Stockholm

Marshall Lagerquists Werk gehört zu den zentralen Studien über die schwedische Rokokomöbelproduktion des 18. Jahrhunderts. Es verbindet kunsthistorische und handwerkliche Perspektiven, indem es sowohl die stilistische Entwicklung als auch die organisatorischen Strukturen des Möbelhandwerks in Stockholm aufzeigt.

Im Mittelpunkt steht die Zeit zwischen 1740 und 1780, als die Rokokoästhetik, angeregt durch französische Vorbilder unter Ludwig XV., ihren Höhepunkt in Schweden erreichte. Die Bautätigkeit am Stockholmer Schloss, die nach dem Friedensschluss von 1721 wieder aufgenommen wurde, bot den entscheidenden Impuls: eine neue Generation von Kunsthandwerkern übertrug französische Formen in das lokale Möbelhandwerk.

Das Buch behandelt ausführlich die führenden Meister, darunter Georg Haupt und Gottlieb Iwersson, die durch ihre Arbeiten später zu den herausragenden Vertretern des Gustavianischen Stils avancierten. Lagerquist zeigt, wie ihre Tätigkeit in der Rokokozeit die Grundlage für spätere künstlerische Entwicklungen legte. Weitere Meister wie Lorentz Nordin, Christian Linning, Carl Petter Dahlström, Nils Dahlin oder Jöns Ewerberg werden mit ihren Möbeltypen – Sekretäre, Schreibmöbel, Kommoden und Toilettentischen – vorgestellt.

Ein besonderes Gewicht legt Lagerquist auf die Stempelungen: Erstmals werden in diesem Werk sämtliche bekannten Stempel dokumentiert, die von Ebenisten in Stockholm verwendet wurden. Neben individuellen Meisterstempeln werden auch korporative und offizielle Markierungen erläutert. Diese systematische Erfassung macht das Buch bis heute zu einer unentbehrlichen Referenzquelle für die Zuschreibung schwedischer Rokokomöbel.

Ein weiteres Kapitel widmet sich der Möbelexportproduktion Stockholms, die ab der Mitte des 18. Jahrhunderts stark zunahm. Möbelhändler nutzten die Nachfrage in Pommern, im Baltikum und in Russland, wodurch zahlreiche schwedische Möbel internationale Verbreitung fanden. Diese Handelsbeziehungen werden anhand archivalischer Quellen wie Exportlisten und Anträgen detailliert nachgezeichnet.

Der Anhang enthält eine umfangreiche Bilddokumentation (126 Abbildungen), die Möbeltypen wie Schränke, Sekretäre, Schreibtische, Kommoden und Tische illustriert.

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