Video Paar Lyra Tische

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Lyra Tisch
Andre Mailfert
Antiker Beistelltisch
Saunier Ebenist
Beistelltisch Holz Gold
vergoldete Bronze
Paar Beistelltische
Lyra Beistelltische
Galerie Balbach Antiquitäten
Lyra Tisch
Claude Charles Saunier

Paar Beistelltische mit vergoldeten Lyren

Frankreich
Mahagoni, Bronze
Louis XVI Stil, 20. Jhdt.


Maße: H x B x T: 66 x 43 x 33 cm

Beschreibung:
Paar Beistelltische in der Art des Claude Charles Saunier mit reichhaltigem vergoldetem Bronzedekor.

Die Untergestelle der Tische bilden sich aus je zwei Lyren, die unten mit einer Querstange verbunden sind. Markante Blüten-Rosetten verdecken die Verbindungspunkte mit dem Querholm und wiederholen sich in kleinerer Form an den oberen Enden der Lyrawangen.
Vom Gestell getragen wird je ein einschübiger Kasten mit Zugknopf zum Öffnen der Schublade. Friese aus in sich verschlungenen Kreisen sind auf allen vier Zargenseiten montiert. Die Ecken des Kastens sind mit Blattwerk und Ziernägeln dekoriert.
Die parkettierten Tischplatten werden von durchbrochenen Galerien eingefasst.

Die Qualität der Möbelstücke, insbesondere die der Bronzearbeit, ist hervorragend. Die sauberen Güsse sind allesamt fein nachziseliert und sehr sorgfältig vergoldet. Die Ecken der Platteneinfassungen sind erwähnenswert, nicht nur, weil hier keine Stoßnähte zu sehen sind, sondern auch, weil die Galerien sehr harmonisch und symmetrisch über Eck gearbeitet sind. So sehen wir an den Ecken des einen Tischchens aufeinandertreffende Bogengänge und an denen des anderen über Eck gestellte Blätter.

Dadurch, dass die Möbel allseitig in gleicher Qualität gestaltet sind, eignen sie sich dazu auch frei im Raum aufgestellt zu werden.

Wissenswertes:
Das stilistische Vorbild der Tische ist ein Salontischchen von Saunier aus dem späten 18. Jahrhundert. Es ist abgebildet bei Pierre Kjellberg - Le Mobilier Francais Du XVIIIe Siecle auf Seite 824.
Claude Charles Saunier (1735-1807) war Sohn des Ebenisten Jean-Charles Saunier (Meister 1743). Seinen Meistertitel bekam Claude Charles schon mit 17 Jahren am 31.07.1752. Die Werkstatt seines Vaters in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine übernahm er im Jahre 1765. Hatte er bis dato überwiegend in den geschwungenen Formen des Louis XV gearbeitet, so änderte sich das mit der Werstattübernahme. Von da an bestimmten gerade Linien und klar strukturierte Flächen seine Möbel.
Durch die außergewöhnlich gute Qualität seiner Möbel erarbeitete Saunier sich einen exzellenten Ruf, nicht nur in Frankreich, sondern auch im Ausland, insbesondere in London. Er arbeitete für den Händler Daguerre, zu dessen Kunden große Sammler jenseits des Ärmelkanals gehörten, wie zum Beispiel Lord Spencer.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass es auch im 19. und 20. Jahrhundert Kunsttischler gab, die charakteristische Möbel aus dem Oeuvre des Claude Charles Saunier nachfertigten. Berühmte Fabrikanten für Möbel im alten Stil waren im 19. Jahrhundert unter anderem Francois Linke oder Guillaume Grohe. Die Möbel wurden nicht als Fälschungen, sondern als Stilmöbel angeboten. Viele dieser Möbelstücke sind dementsprechend mit den Herstellerstempeln gekennzeichnet.

Das hier angebotene Möbelpaar wird dem Ebenisten, Möbelproduzenten und Antiquitätenhändler André Mailfert (1884-1943) oder der aus ihm resultierenden Firma Mailfert Amos zugeschrieben.
Berühmt geworden ist Mailfert durch sein Buch Au Pays des Antiquaires - Bekenntnisse eines Antiquitätenfälschers. Im Gegensatz zu den oben genannten Ebenisten Linke oder Grohe stempelte Mailfert seine Möbel zunächst nicht, sondern bot sie als echte antike Stücke in seinem eigenen Antiquitätengeschäft an oder vermittelte sie über Mittelsmänner an seine wohlhabende Kundschaft. Später dann, betrieb Mailfert einen manufakturähnlichen Betrieb, in dem er Möbel und Gemälde im alten Stil aber auch eigene Kreationen anfertigte.
Die Qualität seiner Möbel war ausgesprochen gut. Es wurde in alter Handwerkstradition gefertigt und die Spuren der alten Handwerkszeuge überzeugten auch Kenner und Experten von der Echtheit der Stücke. Bis heute werden Möbel von Mailfert häufig auf das 19. oder gar 18. Jahrhundert datiert.

Zustand:
Sehr schöner, restaurierter Zustand des Holzes. Schellack Handpolitur. Die originale Vergoldung wurde gereinigt und ist mit minimalen Bereibungen und leichten Alters- und Gebrauchsspuren in einem sehr wünschenswerten Zustand.

Die letzten drei Fotos zeigen den unrestaurierten Fundzustand.

Preis: Dieses Paar ist bereits verkauft. Ein realistischer Preis liegt bei etwa 9000,-€ bis 12000,-€ für ein Paar.

Bitte vergleichen Sie hierzu die folgende Literatur:

Pierre Kjellberg - Le Mobilier Francais Du XVIIIe Siecle ab S. 812

Andre Mailfert - Au Pays des Antiquaires

Artikel gefunden unter: sonstige Einrichtung

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