Maitzner - Moreau - La Comtoise – La Morbier – La Morez - Histoire – Technique


Das Buch „La Comtoise – La Morbier – La Morez: Histoire – Technique“ von Francis Maitzner und Jean Moreau ist tatsächlich eines der Standardwerke zur Comtoise-Uhr.

Das Werk bietet eine umfassende historische Darstellung der Comtoise-Uhr vom 17. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert. Es beschreibt die stilistische Entwicklung mit klarer zeitlicher Einordnung und enthält zahlreiche fotografische Abbildungen sowie Detailaufnahmen von Gehäusen, Zifferblättern, Uhrwerken und Pendeln. Darüber hinaus werden technische Aspekte der Bauweise, der Mechanik und der dekorativen Gestaltung erläutert. Ergänzend finden sich Hinweise zu regionalen Varianten aus Morbier und Morez.

Stilistische Epochen der Comtoise-Uhr

(nach Francis Maitzner / Jean Moreau)

1. Frühe Periode (ca. 1680–1720)

  • Schwere, schmiedeeiserne Werke

  • Zifferblätter zunächst aus Messing, graviert und teils versilbert

  • Einfache Gehäuseformen, oft ohne aufwendige Dekoration

  • Frühformen der Lyra-Pendel

2. Barock- und Régence-Zeit (ca. 1720–1750)

  • Einführung emaillierter Zifferblätter

  • Üppige Bekrönungen aus Messingguss (Adler, Sonnensymbole, religiöse Motive)

  • Gehäuse mit dekorativen Furnieren und Intarsien

  • Häufig noch mit seitlich angebrachten Schlagwerksglocken

3. Louis-XV-/Louis-XVI-Phase (ca. 1750–1790)

  • Feinere Gehäuse mit geschnitzten und bemalten Fronten

  • Pendel oft mit dekorativen Scheiben oder Lyraformen, verziert mit Blatt- oder Blumendekor

  • Zifferblätter mit Namen des Uhrmachers und Herkunftsorts

4. Empire- und Restaurationsepoche (ca. 1790–1830)

  • Schlichtere, symmetrische Bekrönungen, oft Lorbeerkränze, Adler, Napoleonsymbole

  • Pendel mit klassizistischen Motiven

  • Mehrteilige emaillierte Zifferblätter mit römischen und arabischen Ziffern

5. Historismus und Serienfertigung (ca. 1830–1900)

  • Industrielle Fertigung in Morbier und Morez

  • Reich verzierte Bekrönungen (Blumen, landwirtschaftliche Szenen, Girlanden)

  • Pendel oft großflächig graviert oder geprägt

  • Gehäuse aus Nussbaum, Eiche oder bemaltem Weichholz

6. Späte Phase / 20. Jahrhundert

  • Vereinfachte Produktion, häufig ohne aufwendige Gehäuse

  • Zunehmend schmucklose Pendel

  • Häufig für den Export gefertigt

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